verschiedene Beiträge:
1 Schulordnung 1900 - Martina Schmidt, Anna Kneifl 9a 2 Stundenplan und Hausaufgaben - Bianca Steurer, Martina Polenz 9 v 3 Schülerinnendatei und Zensurenkarte - Sarah Jennebach, Natalie Schwarzkopf 11az 4 Schönschreiben Anfang des 20. Jahrhunderts - Romana Jazbek, Gabriele Hammerschmid 10a 5 Ein neues Haus - Cornelia Schramm, Veronika Fischer 9a 6 Schulfächer damals und heute - Laura Stagnitta, Nadine Blüml 9a Schulordnung 1900Die Schulordnung war damals sehr streng. Es gab sehr viele Verbote. Es war den Schülerinnen z.B. verboten, öffentliche Feste zu besuchen. Das Gehen auf der Straße mit Faschingsmasken war ebenso verboten, genauso wie das Konfettiwerfen!! Der Besuch anständiger Vergnügungsorte in bekannter erwachsenen Begleitung ist erlaubt, kann aber vom Direktor verboten werden, wenn es das Interesse der Schule betrifft. Das angemessene Verhalten für Riemerschmid-Schülerinnen: Von den Schülerinnen wurde gesittetes Betragen ( = angemessenes Benehmen!) verlangt, oder jede Schülerin hatte darauf zu achten dass die Wände und Bänke des Schulzimmers rein gehalten werden und die aufgehängten Tafeln und Karten unbeschädigt bleiben. Für jede Unterrichtsstunde wird eine der Weisung des Lehrers genau entsprechende Vorbereitung gefordert, da ansonsten der fortgesetzte Unfleiß die Entlassung aus der Anstalt nach sich zieht. Beim Kommen und Gehen sowie während der Pausen ist alles lärmende, den Pflichten des Anstandes und der Schicklichkeit widersprechende Verhalten strengstens verboten. Jede Schülerin ist den Lehrern und Lehrerinnen der Anstalt Gehorsam und Hochachtung schuldig, widerspenstiges Betragen bewirkt strenge Ahndung. Jede Schülerin hat das vorschriftsmäßige Schulgeld zu entrichten. Martina Schmidt Anna Kneifl 9a Stundenplan und HausaufgabenDer Stundenplan Zum Anfang des 20. Jhd. gab es im Vergleich zu heute viele Unterschiede in den Schulfächern. Schon damals gab es die Fächer Religion, Deutsch, Englisch und Turnen. Einige Fächer waren damals auch schon da, werden aber heute nicht mehr so genannt, wie z. B. Buchführung und Schreibmaschinenunterricht, zu dem auch noch Schönschrift gehörte. Französisch war früher ein Pflichtfach ab der 1. Klasse. Heute ist Französisch an der Riemerschmid-Schule ein Wahlpflichtfach, das die Schülerinnen ab der 9. Klasse belegen können. Außerdem gab es damals auch noch Fächer die unseren heutigen ähnlich waren, Kaufm. Korrespondenz nebst Grundzügen des Handels- und Wechselrechts, das heute in BWL und Textverarbeitung großteils behandelt wird. Handelsgeographie mit Produktkunde ist Erdkunde mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsgeographie. Fächer wie Stenographie, Schönschreiben und das Wahlfach Singen gibt es heute nicht mehr. Die Hausaufgaben Die Schule musste Hausaufgaben aufgeben, um zu sehen ob die Schülerinnen den bereits unterrichteten Stoff verstanden haben und zur allmählichen Selbst-ständigkeit im Arbeiten, zur Genauigkeit, Pünktlichkeit und Sorgfalt und treuester Pflichterfüllung zu erziehen. Damals wurden auch feste Zeiten für die Hausaufgaben festgelegt, die Eltern mussten überprüfen ob diese genau eingehalten werden. Für Hausaufgaben waren in der I. Klasse für alle Fächer zusammen 12 Std., in der II. und III. 13 1/2 Std. pro Woche vorgesehen. Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Tag betrug für die I. Klasse 2 Std. in den oberen Klassen 2 1/4 Std. Damals haben die Lehrer noch jede Hausaufgabe eingesammelt und durchgeschaut. Alle Aufgaben wurden in das Klassenbuch eingetragen mit der Angabe, welche Zeit für die Aufgaben vorgesehen waren. Bianca Steurer, Martina Polenz 9 v Schülerinnendatei und ZensurkarteDie Schülerinnenkartei In der Schülerinnenkartei wurde von ca. 1929 bis ca. 1952 nur Auskunft über den Vater und seinen Beruf gegeben, sowie das Eintrittsdatum in die Schule und die Anschrift der Eltern vermerkt. Zusätzlich musste bis ca. 1940 sogar der Vermieter der elterlichen Wohnung angegeben werden. Damals wurde die Staatsangehörigkeit der Eltern eingetragen heute ist nur noch die Staatsangehörigkeit der Schülerin vermerkt. Bis 1933 wurde sogar als Staatsangehörigkeit „Bayern“ eingetragen. Während der Nazizeit wurde in der Schülerkartei ein extra Vermerk geschrieben, an dem man ersehen konnte ob die Familie der Schülerin „arisch“ sei oder nicht. Dies geschah, da der Schulbesuch für „nichtarische“ Mädchen an deutschen Schulen per Gesetz 1938 untersagt wurde. Die Zensurkarte Die Zensurenkarte gab damals Auskunft über die Noten, Fächer und die Klassenleitung einer Schülerin während ihrer Schulzeit an der Riemerschmid-Handelsschule. Damals wurde noch Kaufmännischer Schriftverkehr, Wirtschaftskunde mit Warenkunde, Schön- und Zierschrift (die sogenannte Riemerschmid-Schrift), Deutsche Kurzschrift (Steno), und Übungskontor (heute Lehrbüro)unterrichtet. Selbst für Fleiß und Betragen wurden Noten vergeben. Es wurde sogar die Versäumnisse und Rügen auf der Zensurenkarte vermerkt. ![]() Karteikarte einer Schülerin 1929Karteikarte mit Angaben zum Vater der Schülerin und zur Staatsangehörigkeit "Bayern"![]() Karteikarte einer Schülerin 1929Zeugnisbemerkungen 1929: Klein und schmächtig, mittl. Begabung, recht zerfahren, oberflächlich dabei rechthaberisch und gleich beleidigt, arbeitet mit Eifer ohne sich in die Arbeit zu vertiefen, quecksiblriges Wesen, sonst bescheiden![]() Zensurkarte einer Schülerin 1938Schönschreiben Anfang des 20. JahrhundertsSchönschreiben war früher an der Riemerschmid-Handelsschule ein eigenes Unterrichtsfach. Richtige Körper-, Arm- und Handhaltung waren in dieser Zeit sehr wichtig. Die Lehrer haben sehr streng drauf geschaut, dass folgende Regeln eingehalten wurden: F
Romana Jazbec, Gabriele Hammerschmid 10 a Ein neues HausDie Vertreter der Stadt München haben damals viel Wert auf ein wohlgeordnetes Schulwesen gelegt. Ihr Ziel war damals Mädchen geistig und wirtschaftlich aufs Berufsleben vorzubereiten. Deshalb trat Herr Schulrat Dr. Kerschensteiner für die Schule ein; ihm war die Bildung der Mädchen sehr wichtig. Im Herbst 1901 konnte das neue Schulhaus der Riemerschmid Handelsschule in der Frauenstraße bezogen werden. Das Schulhaus hatte damals im 2. Stock das Rektorat (ist heute immer noch so). Dort hatten sie 10 Schulzimmer, 1 Maschinenschreibsaal, 1 Beratungszimmer und ein Lehrerzimmer zur Verfügung. Die großen, hellen mit Lüftungsvorrichtung bestückten vier Lehrzimmer sind anfangs Volksschulenklassen eingeräumt, auch die beiden Turnsäle mit denen das Sporttreiben für die Mädchen Alltag wurde und die in den Kellerräumen befindlichen Badeanlage sind für die Heiliggeistsschule bestimmt. Damals haben sich verschließbare Kleiderschränke auf den Gängen bewert. Die Zentralheizung durfte natürlich in den neueren Schulhäusern nicht fehlen. So wie die elektrische Beleuchtungsanlage die im 1. und 2. Stock eingerichtet wurde. Linoleum wurde als Fußboden ausgewählt wodurch die Staubbildungen auf ein sehr geringes Maß beschränkt wurden. Für die breiten Treppen wurde Terrolith verarbeitet. Cornelia Schramm, Veronika Fischer 9a Schulfächer damals und heuteAn der Städtischen Riemerschmid-Handelsschule hatte man in den Dreißigern andere Fächer als zur heutigen Zeit. Fächer damals und heute, z.B.:
Laura Stagnitta, Nadine Blüml 9a |