Historischer Stadtrundgang: |
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Schon bald nach der Stadtgründung im Jahre 1158 gibt es in München auch jüdisches Leben. Abraham de Municha "Abraham aus München" heißt der erste jüdische Münchner, der uns namentlich in einem Text genannt wird. 1. Station (Marienhof): Der Marienhof hinter dem Rathaus zwischen Schäfflerblock und Dallmayr, ist heute eine Baustelle. Die schmale Gasse war im Mittelalter Münchens Judengasse. Unter dem Gras liegen noch Ziegelmauerstücke von der ehemaligen Synagoge. Bei Ausgrabungen 1989 wurde ein kleiner Teil davon vorübergehend freigelegt. 2. Station (Tal 13): Fokus neu aufkeimenden jüdischen Lebens in der Stadt wurde ein Haus, das an der Stelle der heutigen Mohrenapotheke im Tal 13 stand. Das Modell des damaligen Gebäudes steht heute in vergrößerter Kopie im bayrischen Nationalmuseum. 3. Station (Münchens neue Synagoge, Westenrieder Straße 10-12): An der Stelle Münchens erster Synagoge der Neuzeit klafft heute eine Baulücke. Diese wird als Parkplatz genutzt und liegt nahe unserer Schule. Das Grundstück wurde schon vor über 100 Jahren von der israelitischen Kultusgemeinde verkauft. 4. Station (Radspieler-Häuser, Hackenstraße): An der schönen Fassade, die von Métivier, dem Architekten der Synagoge, gestaltet wurde, befindet sich weit oben eine Tafel mit der Aufschrift: "Hier wohnte Heinrich Heine". Der bekannte jüdische Dichter lebte hier für kurze Zeit. 5. Station (Synagogengedenkstein an der Herzog-Max-Straße): Der Gedenkstein an der Herzog-Max-Straße stellt symbolisch einen Eckstein der Münchner Hauptsynagoge dar, die zur Straße ihre Hauptfassade hatte. Das Mahnmal wurde am 9. November 1969 errichtet und zeigt verschiedene jüdische Symbole:
Heute ist das Mahnmal leider nicht sehr gut sichtbar, da es oft durch parkende Fahrräder oder Autos verdeckt wird. 6. Station (Promenadenplatz): In der Nähe des Bayerischen Hofes am Promenadenplatz, in der Kardinal-Faulhaber-Straße wurde Kurt Eisner, der bayerische Ministerpräsident jüdischer Herkunft, von dem Antisemiten Anton Graf von Arco-Valley ermordet. Heute sieht man dort nur noch ein Mahnmal, das als Umriss des Ermordeten in den Gehsteig eingelassen ist. 7. Station (Erzbischöfliches Palais): Kardinal Faulhaber, der im erzbischöflichen Palais von 1917 bis zu seinem Tod 1952 lebte, war Hitler ziemlich wohlgesonnen, aber auch dem jüdischen Glauben war er zugewandt. Seiner Meinung nach hätten sich die Juden selber helfen sollen. 8. Station (Platz der Opfer des Nationalsozialismus): Unweit der ehemaligen Gestapozentrale im Wittelsbacher Palais (heute Standort der Bayrischen Landesbank) erinnert seit 1984 ein Mahnmal an die Opfer des Nationalsozialismus. Auf einem dunklen Pfeiler mit Inschrift brennt in einem stilisierten Kerker eine ewige Flamme der Freiheit und des Gedenkens. Vorher befand sich hier ein kleinerer Gedenkstein, der auf den Platz der Freiheit in Neuhausen versetzt wurde. |
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Synagogen in München: | |
? – 1442Mittelalterliche Synagoge, erste Synagoge in München, Nähe neues Rathaus 1826 – 1887 Métivier-Synagoge, Westenriederstraße 7, Nähe Viktualienmarkt 1887 – 1938 Alte Hauptsynagoge, in der Herzog-Max-Straße, am heutigen Lenbachplatz 1892 – 1938 Ohel-Jakob-Synagoge, in der Herzog-Rudolf-Straße, Nähe Maximilianstraße 1931 – 1938 Synagoge in der Reichenbachstraße, seit 1947 wieder genutzt ab 09.11.06 Ohel-Jakob-Synagoge, neue Hauptsynagoge, am Jakobsplatz |
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Antonienstraße 7 | |
Vorgeschichte Alice Bendix Antonienheim Synagoge Zwangsauflösung – Deportation Heutige Situation |